Das Bundesligawochenende

Während der Abschluss des Wochenendes mit dem Zweitligaspiel Union Berlin gegen Düsseldorf gerade in die zweite Halbzeit geht, werfen wir mal einen Blick darfauf, was uns das letzte Wochenende geboten hat.

Niedersächsischer Beton
Die Eintracht aus Braunschweig steht zwar noch mit 0 Punkten da, hat sich aber in Dortmund sehr ordentlich aus der Affäre gezogen. Der BVB musste erst einen Nobody einwechseln, damit die Millionentruppe den Low-Budget-Club doch noch schlagen konnte. Aber: Die Tatsache, dass ein solches Spiel nicht zwingend mit 4,5 oder noch mehr zu Null ausgeht, darf als gutes Zeichen für die Bundesliga gewertet werden. Es ist trotz aller finanziellen Scheren, die immer weiter aufgehen, immer noch alles möglich in der Liga.
Ähnlich muss man auch das aus Frankfurter Sicht unglückliche 0:1 gegen den Ligakrösus aus München bewerten. Wobei wir dann bei einem der Reizpunkte des Wochenendes sind.

Frankfurt, Bayern & Gagelmann
Das 0:1 ist sportlich gesehen, wohl als ein Ergebnis zu sehen, dass in Ordnung geht. Aber Schiedsrichter Peter Gagelmann meinte es wohl gut mit den Bayern. Die Abseitsentscheidung gegen Alex Meier war wohl knapp falsch. Das darf man Gagelmann aber nicht zur Last legen - hier ging es (wenn überhaupt) um Zentimeter. Und die Auslegung "im Zweifel für den Stürmer" ist nicht möglich, denn: in den Sekundenbruchteilen, wo die Entscheidung fallen muss bleibt dem Schiedsrichterassistenten keine Zeit zum Zweifeln und Überlegen. Fahne hoch oder Fahne runter, lange überlegen ist da nicht... Dieser Abseitspfiff relativiert zudem noch, dass auch den Bayern ein Abseits zurückgepfiffen wurde, das keins war.
Aber da war dann noch die 90. Minute. Und hier ist wohl der Eintracht ein Elfmeter verwehrt worden. Boateng hat Meier quasi doppelt gefoult. Oben geschoben und irgendwie in den Füßen eingehakt. Es hätte sich wohl keiner über einen Elfmeter (und die damit logisch verbundene rote Karte) beschweren dürfen. Aber es kam anders, also startet der neuen Wundertrainer des FCB mit den optimalen 6 Punkten.

Löchrige Abwehrreihen und nur eine Null
Auffällig waren auch die Spiele von Hamburg und Schalke. Beide Mannschaften erklärten wohl nachträglich den Zuschauern noch warum genau das Match der beiden in der Vorwoche mit einem torreichen Unentschieden endete. Mit einem schwachen und mitunter wahnwitzigen Abwehrverhalten (hier fällt einem vor allem der Wahnsinnsquerschläger von Atsuto Uchida ein) ermöglichten sie ihren Gegnern in dieser Woche 4 bzw. 5 Gegentore. Und für beide Trainer wird es jetzt schon langsam ungemütlich - aber dazu später.
Denn es ist im Vergleich zu den beiden in der Liga noch eine Betonabwehr aufgefallen. Der SV Werder Bremen steht als einziges Team noch ohne Gegentor da. Und das trotz diverser apokalyptischer Szenarien im Vorfeld der Saison. Allerdings muss man auch festhalten, dass die Gegner aus Augsburg und Braunschweig noch nicht die Oberklasse der Liga waren. Am nächsten Spieltag gegen Dortmund gilt es das Können wieder zu beweisen. Eintracht Braunschweig hat ungefähr 75 Minuten vorgemacht wie es geht.

Pacult, Keller, Labbdia und Co.
Es geht schon wieder los, das Trainerkarussell kommt in Fahrt. In der zweiten Liga hat es vier Spieltage gedauert bis der erste Trainer den Platz räumen musste. Peter Pacult, der erst in der Relegation Dynamo Dresden und damit seinen Arbeitsplatz retten konnte bekam nach einem schlechten Saisonstart gezeigt, wo der Maurer das Loch gelassen hat. Der ehemalige Torjäger der Löwen ist agiert als Trainer in Deutschland weiterhin eher unglücklich. Mal sehen ob und wann wir ihn wiedersehen und wer seinen durchaus heißen Stuhl im Elbflorenz übernehmen wird. Hier fragt man sich was Ede Geyer eigentlich im Moment macht...
Aber auch in Liga eins hat es nur 150 Spielminuten gedauert, bis die Fans den ersten Trainer angezählt haben und mit "Labbadia raus"-Rufen angezählt haben. Der VfB hat sich meiner Meinung eigentlich ordentlich verstärkt gehabt vor der Saison, konnte das bislang aber in der Bundesliga und auch in der Euro-League-Qualifikation noch nicht umsetzen. Labbadia muss bald liefern, sonst wird es für ihn eng.
Ähnliches dürfte im Grunde auch für Jens Keller und vielleicht auch schon für Thorsten Fink gelten. Beide sind mit ihren Mannschaften mit hohen Ambitionen schwach gestartet. Für Jens Keller könnte das Treffen mit dem Schalker-Kult-Trainer Huub Stevens ("Die Null muss stehen", jetzt bei PAOK Saloniki) zu einer schicksalhaften Begegnung werden.

Idioten auf den Tribünen
Leider auch ein Thema des Wochenendes. Danny da Costa, deutscher U21-Nationalspieler von Ingolstadt, ist von einzelnen unverbesserlichen Idioten auf den Tribünen der Münchener Allianz-Arena rassistisch beleidigt worden. Ein solches Verhalten darf in deutschen Stadien nicht toleriert werden. Erfreulich ist, dass sich der TSV 1860 umgehend deutlich distanzierte und ein klares Statement gegen rechts abgegeben hat.

Fast noch geschmackloser ist ein T-Shirt der Braunschweiger Ultras, dass am Wochenende in facebook die Runde machte.
Es zeigt, den 2009 verstorbenen Robert Enke, ein in seinen geöffneten Mund einfahrenden Zug, Blutspritzer und den Schriftzug "Follow Your Keeper". Ich hoffe, dass auch hier Eintracht Braunschweig durchgreift und gegen diese Idioten im eigenen Fanblock vorgeht und unterbindet, dass diese T-Shirts im Stadion getragen werden. Das dies letztlich nicht zu 100% machbar ist, ist mir klar. Aber hier gilt es auch die Vernünftigen im Block zu sensibilisieren, dass sie sich nicht auf solche Dummheit einlassen und sich klar davon distanzieren.

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